CSU/FL stellt Umfrage vor

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"Das ist ein Handwerkszeug, mit dem man was anfangen kann und darauf wollen wir aufbauen", beurteilte die CSU-Bürgermeisterkandidatin Rita Rosner die Auswertung der Umfrageaktion "Gemeinsam für Floß". Unerwartet viele Bürger hatten sich daran beteiligt. "Bei so einer Umfrage ist es schon ein Erfolg, wenn über vier Prozent der Bürger teilnehmen. Wir hatten sage und schreibe 190 Rückläufer. Das sind 11,2 Prozent", zeigte sich Marktratskandidat Armin Betz begeistert.
"Bevor man in einen Wahlkampf startet, erkundigt man sich erstmal was der Bürger eigentlich will und wo der Schuh drückt", erläuterte Betz die Motivation für die Umfrage. Zwar seien natürlich sehr viele CSU-Mitglieder in Vereinen aktiv, doch könne man so nicht alle Bürger erreichen. "Die gute Beteiligung gibt der Umfrage aus unserer Sicht eine enorme Gewichtung", so Betz weiter. Anhand von acht übergeordneten Bereichen wollten die Umfrageersteller wissen, was den Flossern wirklich wichtig ist. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen dabei die Themen "Ortsbild und Städtebauförderung", "Infrastruktur", "Unterstützung und Ansiedlung von Gewerbebetrieben" sowie die "Grundversorgung vor Ort". Nicht ganz so wichtig ist den meisten Umfrageteilnehmern die "Förderung des Ehrenamtes und der Vereine", "Tourismus", "Bürgerservice im Rathaus" und der Bereich "Energieversorgung/Zeno". "Zeno spielt damit nicht die größte Rolle. Offenbar sagt der Bürger, dass es nicht vorrangig ist, dass sich täglich zwei Leute mit dieser Thematik beschäftigen", interpretierte Betz die Ergebnisse. Auffallend sei gewesen, dass es bei den Antworten keine Differenzen zwischen den Teilnehmern aus dem Markt und dem Flosser Amt gab. Am stärksten beteiligte sich die Altersgruppe der 45- bis 60-Jährigen - von den Unter-25-Jährigen wollten nur fünf Prozent ihre Meinung kundtun. Ein wichtiger Punkt ist die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. "Wenn nur vier Kilobyte zur Verfügung stehen, dann ist das nicht mehr zeitgemäß", so Betz. Auch in den Dörfern möchten die Bewohner Fotos per E-Mail versenden und die Schulkinder seien auch für die Hausaufgaben auf schnelles Internet angewiesen. Auch bei den Einzelkommentaren wurde deutlich, was die Bürger bewegt: "Es gibt außer Zeno noch andere Themen in der Gemeinde", oder: "Abwanderung von jungen Leuten stoppen", war da zu lesen. Auch weniger konstruktive oder ernst gemeinte Kommentare kamen vor: "Eine U-Bahn wäre nicht schlecht - vielleicht mit dem Geld der Staatsregierung". Oder: "Wir wollen einen Bürgermeister, der zuhören kann und der beim Grüßen in die Augen schaut und nicht sonst wo hin." "Wir sehen das als Auftrag und werden die wichtigsten Themen zuerst angehen", fasste Armin Betz abschließend zusammen. Rosner bedankte sich bei Michael Reber für die Auswertung der Umfrage.
"Es ist für mich erschreckend, mit welcher Leistungsbilanz aufgewartet wird. Dabei ist nicht mal zu einem Bruchteil der Bürgermeister dafür verantwortlich", eröffnete die Bürgermeisterkandidatin im Anschluss ihre Wahlkampfauftaktsrede. Statt des Bürgermeisters hätten unter anderen die Kirchen und der Träger des Flosser Pflegeheims die Arbeit geleistet. "Die Bemühungen zur Erhaltung der Mehrzweckhalle gehen ausschließlich auf unsere Arbeit zurück", stellte Rosner klar. Dank des Pächters Gerhard Schaller und der Bischofsbrauerei sei jetzt zwar noch keine Ideallösung gefunden, die Mehrzweckhalle könne aber weiter genutzt werden. "Aus unserer Sicht ist es schon traurig, dass in den letzten sechs Jahren nur eine Straße gebaut wurde." Immer wieder gäbe es doch Förderungen und anderen Kommunen sei es doch auch gelungen, an Fördertöpfe heranzukommen. "Wir haben einen starken Draht zu den entscheidenden Stellen." Auch zu den Firmen habe man schon immer Kontakt gehalten. Durch Albert Rupprecht sei es schließlich gelungen, wirklich Fördermittel in die Region zu holen. Jammern über den Zustand der Marktgemeinde wollte Rosner aber keineswegs: "Was wir in Floß haben, das ist eigentlich bombastisch!" Einzelhandel, Handwerksbetriebe, Dienstleister, Supermarkt, Metzger, Bäcker und vieles mehr sei alles vor Ort. "Ist es hier nicht lohnenswert zu wohnen?", fragte Rosner rhetorisch in den Saal und erntete begeisterten Applaus. Zwar könne man den Eindruck gewinnen, dass man sich zurücklehnen könne. Das sei aber keineswegs so. Schließlich seien in der Vergangenheit auch Firmen abgewandert. In der immer wieder von Zwischenapplaus unterbrochenen Rede ging Rosner ferner auf die Sanierung des Marktplatzes ein ("ein Paradebeispiel dafür, was man mit Bürgerbeteiligung erreichen kann"), lobte die "großartige Leistung der Landwirte" und stellte klar, dass auch die CSU für den Einsatz regenerativer Energien steht. "Aber wir haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass das nicht ohne ein überregionales Planungskonzept geht." Nie habe sie es verstanden, dass ein Vertrag über Windenergie mit einer Firma abgeschlossen wurde, die zu diesem Zeitpunkt nachweislich noch keine Sparte für Windkraft besessen habe. Auf dieses Thema ging auch Fraktionssprecher Manfred Venzl bei einer anschließenden Diskussionsrunde ein. Letzter Höhepunkt sei gewesen, die Verwaltung gemeindlicher Grundstücke für fünf Jahre an Zeno zu übertragen. "Weidens Oberbürgermeister entscheidet damit jetzt über Flosser Gemeindegrund", kritisierte Venzl. Sein Vorwurf an den Bürgermeister sei es, dass dieser Entscheidungen, die über Jahre hinweg für Floß gälten, durchpeitscht ohne wenigsten einen Versuch zur Konsensfindung zu unternehmen. Mit einem überraschenden Besuch einer Abordnung des Neustädter Faschingsvereins endete der offizielle Teil. Bedauerlich sei es, dass sich der Flosser Bürgermeister bislang nicht auf dem Neustädter Inthronisationsball habe sehen lassen - immerhin organisierten die Neustädter den größten Faschingszug Ostbayerns. Die Hoffnungen der Neustädter Narren liegen jetzt auf Rita Rosner. Man hoffe, dass man sie im kommenden Jahr als Flosser Bürgermeisterin beim Inthronisationsball begrüßen dürfe.