CSU/FL-Fraktion informiert sich vor Ort – Breitbandausbau für gleiche Lebensbedingungen dringend nötig
Floß. (kit) – „Seite wird geladen“ – dieser Satz begegnete der CSU/FL Fraktion bei der Familie Riebl in Schlattein oft. Die Markträte wollten sich vor Ort ein Bild machen, wie es aktuell um die Internetgeschwindigkeit in vielen Dörfern des Flosser Landes steht. Das Ergebnis war ernüchternd und eindeutig. „Hier muss dringend etwas geschehen um für Abhilfe zu sorgen“, so das klare Fazit von Fraktionssprecher Armin Betz.
Der Ortskern von Floß und auch die Ziegelhütte sind bereits gut erschlossen und an schnelle Datenleitungen angeschlossen. Anders sieht es im ländlichen Bereich aus. Davon überzeugten sich die Fraktionsmitglieder der CSU/FL bei der Familie Hans Riebl in Schlattein. Über eine Minute hat es gedauert bis die beiden Töchter Anna-Sophie und Marie-Theres auf die Inhalte der Seite des Landkreises Neustadt zugreifen konnten. Bilder oder Videos waren dieser Zeit noch nicht geladen. „Wenn wir etwas für die Schule recherchieren müssen brauchen wir viel Geduld“, erzählten die Schülerinnen welchen Einfluss die langsame Geschwindigkeit auf ihr tägliches Leben hat.
Dass der ländliche Raum aktuell noch sehr spärlich mit schnellen Datenautobahnen versorgt ist liegt an der fehlenden Rentabilität des Ausbaues. „Hier geht es um die Zukunft der ländlichen Regionen, weshalb eine Investition in diese Technik nicht an der Wirtschaftlichkeit gemessen werden darf, sondern für die Grundversorgung von Haushalten und Betrieben heutzutage selbstverständlich sein muss“, so Fraktionsvorsitzender Betz. Um diese Grundversorgung flächendeckend herzustellen hat die Bayerische Staatsregierung ein Förderprogramm mit 1,5 Milliarden Euro aufgelegt. „Dieses liegt aber nach wie vor in Brüssel zur Genehmigung“, konnte leider auch die CSU-Vorsitzende und 3. Bürgermeisterin Rita Rosner keinen neuen Stand vermelden.
Die Flosser CSU ist seit dem Besuch von Staatssekretär Albert Füracker in stetigem Kontakt mit dem ans Finanzministerium angeschlossenen Heimatministerium. „Dort ist man zuversichtlich, dass nach einem Termin von Finanzminister Söder Mitte Juli endlich der Segen der EU-Kommission gegeben wird“, formulierte Betz die Hoffnung auf einen baldigen Startschuss. Denn nicht nur für Schüler ist schnelles Internet auf dem Land wichtig. Auch die Landwirtschaft benötigt einen Datenaustausch in guter Geschwindigkeit. .Dort wird das vor allem für Meldungen an Datenbanken oder den Viehverkehr benötigt, berichtete Fraktionsmitglied Walter Pröls. Außerdem sei es sehr nützlich, wenn man Wettervorhersagen und aktuelle Regenradarbilder herunter laden könne. „Besonders an den Wochenenden dauert es ewig, bis ich die entsprechenden Daten übertragen bekomme“, so Jochen Gollwitzer, Landwirt aus Gösen, das genauso wie Schlattein noch nicht erschlossen ist.
Eigentlich hätte das angepasste Förderprogramm bereits im Mai starten sollen. Doch die Genehmigung durch die EU-Kommission hat sich um sechs bis acht Wochen verzögert, da die Bayerische Staatsregierung bei der in Aussicht gestellten Genehmigung noch Nachbesserungsbedarf gesehen hat. So will man erreichen, dass die etwa 746 bayerischen Gemeinden die bereits im alten Förderprozess einen Antrag gestellt haben in das neue Verfahren übernommen werden. Der Markt Floss befindet sich derzeit noch nicht in diesem Förderprozess. Der Gemeinderat hat einen Consulter beauftragt, die entsprechenden Schritte zu prüfen. Ein zeitlicher Nachteil soll dem Markt durch diese Verfahrensweise angeblich nicht entstehen, hieß es auf Nachfrage der CSU/FL-Fraktion. „Wir müssen aber in den Startlöchern stehen und aufs Tempo drücken“, betonten die Fraktionsmitglieder. Das was sie gesehen hatten machte ihnen nämlich deutlich, dass schnelles Internet tatsächlich ein gutes Stück Lebensqualität sei und diese „Qualität braucht jeder gleichermaßen, egal ob im Markt oder auf dem Land.“
BU: Anna-Sophie und Marie-Theres Riebl warten gespannt bis die Homepage des Landkreises geladen ist. Alleine das dauert eine Minute. An Youtube-Videos oder WM-Zusammenfassungen als Video ist kaum zu denken.