Zwei Leserbriefe, die leider nie erschienen sind ...

Zwei Flosser haben Ihre Gedanken nach der Wahl in Leserbriefe gefasst und uns geschickt.

Leider wurden beide Leserbriefe nicht in der Zeitung abgedruckt. Daher veröffentlichen wir sie mit Zustimmung der Autoren auf unserer Internetseite.

Wieviel Demokratie braucht eine Gemeinde?

Die Kommunalwahlen in Floß waren schon lange nicht mehr so spannend wie dieses mal. Als parteipolitisch neutraler Mensch mache ich mir jedoch so meine Gedanken.

Der Bürger hat in eindrucksvoller Weise die beiden Kandidaten von SPD und CSU in eine Stichwahl geschickt, die mit einem  Patt geendet hat. Nur wenige Hundert Stimmen haben die Bürgermeisterwahl entschieden. Soweit zu den offiziellen Fakten!

Viele Flosser Bürger haben aufgrund des Wahlausgangs darauf gehofft, dass sich der Wählerwille auch in der Zusammensetzung der künftigen Rathausspitze wiederfindet. Umso überraschender ist für mich die Information, dass in einer so überschaubaren Gemeinde wie in unserem Markt machtpolitische Spielchen gespielt werden.
Nur zum Verständnis: Ich gratuliere dem gewählten 2. Bürgermeister ganz herzlich zur Wahl und wünsche Ihm in dieser Wahlperiode viel Erfolg. Für das gemeinsame Miteinander innerhalb des Marktrats bin ich mir leider nicht sicher, ob diese Entscheidung uns in den kommenden Jahren weiterhilft.
Ich hoffe als Bürger nicht, das diese Spielchen unserer Gemeinde schaden werden.

 
Wolfgang Eck

Den Wählerwillen mit Füßen getreten!

Die CSU in Floß hat bei der Kommunalwahl 2014 ca. 2.100 Stimmen dazu gewonnen. Die SPD hat ca. 1.700 Stimmen verloren und die FDP/UB ca. 320 Stimmen verloren. Rita Rosner von der CSU wurde Stimmenkönigin mit fast 2.400 Stimmen, über 600 Stimmen mehr als Bgm. Stich. Die Stichwahl gegen Bgm. Stich hat sie nur knapp verloren. Dies zeigt doch, dass der Wähler Frau Rosner ein politisches Amt in Floß zutraut und dies auch mit dem Wahlergebnis zum Ausdruck brachte.
Bei der Wahl zum 2. Bürgermeister am 8.5.2014 wurde jedoch durch ein abgekartetes Spiel der SPD Fraktion und der Fraktion der FDP/UP mit den Stimmen dieser beiden Fraktionen Oliver Mutterer von der FDP/UP gewählt. Nichts gegen Herrn Mutterer, ab sich als Neuling im Marktrat gleich zum 2. Bürgermeister wählen zu lassen, finde ich schon merkwürdig. Als Stellvertreter der 1. Bgm. sollte man schon zumindest etwas Ahnung von Kommunalpolitik- und arbeit haben.
Da vor der Abstimmung plötzlich auch die Wahl eines 3. Bürgermeisters von Seiten der SPD und FDP/UP ins Spiel gebracht wurde, wurde Rita Rosner dann wenigstens zur 3. Bürgermeisterin gewählt.

Was mich besonders irritierte war, dass von Seiten der SPD immer von freier Entscheidung jedes einzelnen Fraktionsmitgliedes gesprochen wurde. Aber bei der Wahl war deutlich erkennbar, dass der Fraktionszwang ausgeübt wurde. Auch bei der FDP/UP. Das mussten wahrscheinlich die neuen Markträte der SPD und FDP/UP schnell kapieren. Denn genau mit den Stimmen dieser beiden Fraktionen wurde Herr Mutterer gewählt.
Nach Aussage vom Fraktionsvorsitzenden der FDP/UP spielt für ihn bei der Wahl von 2. und 3. Bürgermeister der Wählerwille sowieso keine Rolle. Nach meiner Meinung geht es ihm nur um Macht. Und lieber wollen die FDP/UP ein paar Wochen Prügel beziehen, als im Marktrat wieder Politikhygiene und Anstand einziehen zu lassen.

Bgm. Stich sollte auch einmal den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der SPD Schuller daran erinnern, dass die Markplatzanlage seit Einweihung 2013 an den Markt Floß übergegangen ist. Somit ist der Markt für die Pflege und Bepflanzung verantwortlich und nicht der Bürgerverein. Dies scheint bis zu Herrn Schuller noch nicht vorgedrungen zu sein.

Als ehemaliger Flosser bin ich neugierig, wie es in Floß weiter geht, denn es

1. sollte das Verhalten gegenüber dem ehemaligen Bauhofleiter Siegfried Schell dringend überdacht werden
2. gibt es nicht nur Windräder, sondern andere Aufgaben in Floß zu bewältigen
3. bedürfen auch Verantwortlichkeiten bei der ZENO GmbH und ZENO eG einmal einer genaueren Betrachtung
4. sollte klar gestellt werden, was die Fa. Wirsol mit ihrem Büro in Floß bezweckt (Wirsol ist insolvent, hat schon über 100 Leute entlassen, der ehemalige GF Wirth hat bereits das Weite in der Fa. Wircon unter dem Schutz von Herrn Hopp (Hoffenheim) gesucht, die Windradabteilung wurde bereits aufgelöst)
5. sollte endlich klar werden, wer in der Verwaltung das Sagen hat.

Zum Schluss wünsche ich meinem Heimatort alles Gute, und ich bin immer noch kein Mitglied in der CSU.

Erwin Löw
Flossenbürg